Biografie
Winfried Böhm
Geboren 1937 in Schluckenau (Böhmen). Nach Banklehre und musikalischer Ausbildung Studium von Philosophie, Theologie, Pädagogik, Psychologie, Geschichte, Politik und Musikwissenschaft in Bamberg, Würzburg und Padua. Die wichtigsten Lehrer in der Pädagogik waren Marian Heitger, Albert Reble und Giuseppe Flores d`Arcais, in der Philosophie Rudolph Berlinger und Heinrich Beck, in der Theologie Rudolf Schnackenburg und Alfons Auer. Gleichzeitig musikalische Arbeit und Regieassistenz an verschiedenen Theatern.
1964 Lehramtsprüfung, 1969 Promotion zum Dr. phil. (mit einer Dissertation über Hintergrund und Prinzipien der Pädagogik Maria Montessoris), 1973 Habilitation für das Fach Pädagogik (mit einer Arbeit über die Kulturpolitik und Pädagogik des sozialistischen Schulreformers Paul Oestreich). 1971 Visiting Professor an der Brigham Young University in Provo (USA);
1973 Ruf an die Hochschule Hildesheim;
1974 Rufangebot an die Universität Bayreuth abgelehnt;
1979 Ruf an die Universität Mainz (Nachfolge Theodor Ballauff) abgelehnt;
1974-2005 Ordinarius und Vorstand des Instituts für Pädagogik der Universität Würzburg.
1985 Philosophischer Ehrendoktor der Universidad Católica de Córdoba (Argentinien). 1987/88 Research Fellow am Netherlands Institute for Advanced Studies in the Humanities and Social Sciences in Wassenaar (Holland). Mehrfach Fulbright-Stipendiat und Fulbright-Professor in den USA.
1987-2002 Präsident der Deutschen Montessori-Gesellschaft und 1988-2000 Präsident des Istituto per la Formazione Europea in Gardone Riviera. Seit 1999 wissenschaftlicher Berater der AMI (Association Montessori Internationale) in Amsterdam. Keynote Speaker bei zahlreichen internationalen Kongressen, u.a. in Uppsala, Cambridge, Chicago, Buenos Aires, Salamanca, Çanakkale (Türkei), Ibadan (Nigeria), Isfahan (Iran), Honolulu (Hawai).
Autor von über 40 Büchern und zahlreichen wissenschaftlichen Aufsätzen (in sieben Sprachen) aus den Bereichen Geschichte und Theorie von Kultur, Bildung und Erziehung.
Mitherausgeber von mehreren Fachzeitschriften in Deutschland (u.a. der Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik) und Italien (Rassegna di Pedagogia und Pedagogia e Vita).
Nebenberuflich tätig als Filmautor, Librettist und Opernregisseur. U.a. 1988 Übersetzung und Bearbeitung der Rousseau-Oper »Le Devin du Village« und Inszenierung für die Bayerische Kammeroper Veitshöchheim (mit TV-Aufzeichnung durch das Bayerische Fernsehen) und einer Neuinszenierung 1991 (mit den Bamberger Symphonikern unter Manfred Honeck) für das ETA-Hofmann-Theater in Bamberg. Zuletzt Libretti für die beiden Kirchenopern von Wilfried Hiller „Augustinus“ (Uraufführung am 19.3.2005 in München) und „Der Sohn des Zimmermanns“ (Konzertante Uraufführung am 16.3.2010 im Würzburger Dom).
2000 Verleihung des päpstlichen Silvester-Ordens;
2016 Verleihung des Premio Europeo Capo Circeo.
Betreute Promotionen
1980 James Swift: Die britischen middle-schools im internationalen Vergleich.
1981 Hartwig Brandt: Motive der Kunsterziehungs- und Kunstgewerbebewegung.
1982 Arnold-Köpcke-Duttler: Nikolai Berdiajews Weg einer schöpferischen Bildung.
1983 Gabriele Weigand: Erziehung trotz Institutionen? Die Pédagogie Iinstitutionelle in Frankreich.
1983 Hans-Peter Merz: Ursprung und Leitmotiv der Pädagogik Eugène Devauds.Versuch einer christlichen Reformpädagogik.
1983 Paul Rüfenacht: Vorschulerziehung in der Schweiz.
1985 Martin R. Textor: Integrative Familientherapie. Eine systematische Darstellung ihrer Konzepte, Thesen und Techniken amerikanischer Therapeuten.
1986 Süleyman Gögerçin: Die türkische Pädagogik im 20. Jahrhundert.
1986 Waltraud Harth: Die Anfänge der »Neuen Erziehung« in Frankreich.
1987 Song-Il Kim: Politische Bildung in Deutschland und Korea.
1987 Margarita Schweizer: Andrés Manjon – ein spanischer und christlicher Reformpädagoge.
1989 Walter Eykmann: Friedensverkündigung und Friedenserziehung. Ein Versuch ihrer wechselseitigen Zuordnung.
1989 Günther Henner: Die Pädagogik im Denken Romano Guardinis.
1991 Marina Juarez de Ortiz: Giuseppe Flores d`Arcais - eine personalistische Erziehungstheorie.
1993 Ludwig Müller: Christliche Erziehung am Horizont gefährdeter Zukunft.
1993 [UCC Córdoba] Lidia Beatriz Wagner de Williams: Reinterpretación del pensamiento pestalozziano a la luz del personalismo.
1993 [UCC Córdoba] Enrique Bambozzi: Pedagogía y politica en Paulo Freire.
1994 [UCC Córdoba] Carlos Montero Jimenez: La influencia de los pensamientos de Paulo Freire y John Dewey en la educación uruguyana.
1994 [UCC Córdoba] Monica Luque: La Idea de la Universidad. Estudios sobre Newman, Ortega y Gasset y Jaspers.
1994 [UCC Córdoba] Norma Tamer: El envejecimiento humano. Derivaciones Pedagogicas.
1994 Myung-Shin Kim: Bildungsökonomie und Bildungsreform. Der Beitrag der OECD in den 60er und 70er Jahren.
1996 Frithjof Grell: Der Rousseau der Reformpädagogen. Studien zur pädagogischen Rousseau-Rezeption.
1997 [UCC Córdoba] Ephraim Uribe Echeverría: La resistencia del aprendizaje de las matematicas en Peru.
1997 [UCC Córdoba] Oilda Ortega Gomez: El personalismo pedagogico de Romano Guardini.
1997 Andreas Lischewski: Person und Bildung. Überlegungen im Grenzgebiet von Philosophischer Anthropologie und Bildungstheorie im Anschluss an Paul Ludwig Landsberg.
1997 [UCC Córdoba] Yazzi Menezes: La exclusión educativa de los negros en lo Estado de Bahía (Brazil).
1998 [Universidad Católica Santa Fe, Argentina] Juan Pedro Rodríguez: Educación y Paradoja.
2000 Devin Barker: Glaube und Erfahrung. Das pädagogische Denken von Robert Ulich.
2001 Cheol Kim: Zur Geschichte und Theorie des erzieherischen Verhältnisses.
2002 Ulrich Wehner: Pädagogik im Kontext von Existenzphilosophie. Eine systematische Untersuchung im Anschluss an Eberhard Grisebach, Otto Friedrich Bollnow und Theodor Ballauff.
2002 [Universidad Católica Santa Fe, Argentina] Josefa Ceretto: Epistemología y Educación. Lineas cientifico-metologicas.
2003 Beate Klepper: Gnade und Erziehung. Historisch-systematische Untersuchungen zu einer pädagogischen Kontingenzbewältigungsstrategie.
2003 Frank Taschner: Glück als Ziel der Erziehung.
2004 Joachim Lindner: Paradigmata. Über die fragwürdige Verwendung eines Begriffs in der Erwachsenenbildung.
2004 Judith Reder: Bildung als Selbstverwirklichung. Zur Rehabilitierung eines postmodernen Bildungsbegriffs.
2004 Jürgen Sammet: Kommunikationstheorie und Pädagogik. Studien zur Systematik »Kommunikativer Pädagogik«.
2005 Udo Schreyer: Kind-Sein und Lebensalter. Eine pädagogisch-anthropologische Untersuchung.
2006 Martin Handwerker: Zur heilpädagogischen Relevanz des Personbegriffs. Problematisierung seines veränderten Gebrauchs vor dem Hintergrund der Bioethik.
2007 Christine Konrad: Die »Mutter- und Koselieder« von Friedrich August Fröbel. Untersuchungen zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte.
2007 Sabine Seichter: Pädagogische Liebe. Erfindung, Blütezeit, Verschwinden eines pädagogischen Deutungsmusters.
2008 Birgit Herwig: Der Mensch - das irrende Wesen. Die personalistische Therapie Viktor Emil von Gebsattels im Lichte einer personalistischen Pädagogik.
2008 Stefan Groß: Zwischen Politik und Kultur. Pädagogische Studien zur Sache der Emanzipation bei Klaus Mollenhauer.
2009 Petra Steidl: Musik und Bildung. Die Verknüpfung musik- und bildungsphilosophischer Konzepte bei A.Augustinus, J.-J.Rousseau und Th.W.Adorno.
2009 Oliver Bertsche: Erziehungswissenschaft als Systematische Pädagogik. Die prinzipienwissenschaftliche Pädagogik Marian Heitgers.
Betreute Habilitationen
1986 Wilhelm Brinkmann: Zur Geschichte der pädagogischen Soziologie in Deutschland.
2004 Gabriele Weigand: Schule der Person. Zur anthropologischen Grundlegung einer Theorie der Schule.
2005 Frithjof Grell: Die Anfänge der pädagogischen Geschichtsschreibung.Studien zur pädagogischen Historiographie 1771-1829.
2006 Ulrich Wehner: Generation. Erziehungs- und bildungstheoretische Studien
Zu einem Grundbegriff der Pädagogik der Aufklärung.